06.11.2024
Als wir, die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen, Frau Gerstbauer, Frau Heindl und Frau Eßletzbichler am 6. November ins Keltendorf nach Mitterkirchen fuhren, erlebten wir eine Reise in die Vergangenheit.
Zuerst fuhren wir zirka 40 Minuten mit dem Bus nach Mitterkirchen (Oberösterreich). Zu Beginn mussten sich die zwei Klassen mit zwei verschiedenen Führern aufteilen. Der erste Stopp der Führung war der Brennofen für Keramik und Ton. Wir erfuhren, dass die dort hergestellten Gefäße benutzt wurden, um Nahrung und auch Kosmetik darin zu lagern. Leider war dieser Brennofen nur nachgebaut, aber in Nürnberg am Rhein wurde ein echter Keramik Brennofen aus der Keltenzeit ausgegraben. Er erzählte uns auch, dass dieser Ofen auf bis zu 800 Grad Celsius aufgeheizt werden konnte. Dafür brauchte er ganze sechs Stunden. Unser zweiter Stopp war das Backhaus, wo auch heute noch Fladenbrot gebacken wird. Anschließend besuchten wir das Sommerhaus. Es besteht aus einem Wohn-Schlafraum mit überdachtem Vorbau. Danach liefen wir zur Webhütte. In dieser Hütte wurde uns erklärt, dass man früher die Wolle von Schafen benutzte, um daraus in zirka 350-400 Stunden ein Kleidungsstück herzustellen. Für ein ganzes Kleidungsstück braucht man rund zehn Kilometer Faden. Unser vorletzter Stopp war das Herrenhaus. Darin gab es zwei Strohbetten, einen runden Tisch, Stühle und eine Bank. Beim gemütlichen Beisammensitzen erfuhren wir, dass die Menschen darin Verhandlungen führten, als Vorsitzender galt dabei immer der Dorfchef oder die Dorfchefin. An der Wand hinter der Bank hingen Werkzeuge und Waffen. So wusste der Verhandlungspartner, dass man den Chef/ die Chefin besser nicht über den Tisch ziehen sollte. An den Fenstern war Tierhäute befestigt, damit die Kälte nicht so schnell ins Haus kam. Unser letzter Stopp war ein Hügelrab, in dem sich eine Höhle befand. Darin sahen wir Erstaunliches: Ausgrabungen, die hier in Mitterkirchen gefunden wurden. Darunter zum Beispiel ein grüner Bronzering, der von einem Bauer auf einem Feld ausgegraben wurde. Außerdem lag ein echtes Skelett einer Person, die hier einmal lebte, in einer Grube, die mit einer Glasplatte geschützt wurde. In der Höhle war eine riesige nachgestellte Grabkammer einer Fürstin oder eines Fürsten. Darin befand sich eine Prunkkutsche aus Holz und viele große Tongefäße. Unser Guide erzählte uns, dass man neben dem Grab 160 Kilogramm rohes, gesalzenes Fleisch gefunden hatte, das vermutlich als Grabbeigabe beigelegt wurde. Am Ende unserer Führung durften wir uns alle in ein aus Holz geschnitztes Boot, einen Einbaum, setzen. Frau Eßletzbichler schoss noch ein Foto mit ihrer Handykamera und dann war unsere Führung auch schon wieder vorbei. Danach durften wir uns in eine warme Hütte mit einer brennenden Feuerstelle setzen und jausnen. Nach der kurzen Jausenpause begannen auch schon unsere Workshops. Im Vorfeld konnten wir uns aussuchen, ob wir Metallschmuck herstellen, Bogenschießen oder Fladenbrot backen wollen. Beim Workshop der Metallschmuckherstellung konnte man Armbänder, ein Amulett oder Ringe aus Metall biegen. Die Bogenschießer mussten auf verschiedene Objekte zielen, die ihnen jeweils unterschiedliche Punkte einbrachten. Beim Fadenbrot-Backen wurde das Brot natürlich im Backhaus hergestellt und hat sehr lecker geschmeckt.
Nach unseren Workshops und einer interessanten, lehrreichen Führung fuhren wir wieder zurück zur Schule.
Bericht: Lisa-Marie Heim, 2a
Fotos: Beate Eßletzbichler & Julia Gerstbauer